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"Gleichzeitig"
 
Franz Kohler
Klara Kohler
Magdalena Kohler
 
   
Eröffnung
Mittwoch, 3. Februar 2010
Zur Ausstellung sprichen:
Anna Eisenrauch
Vizebürgermeisterin der Stadt Wels
Kulturreferentin der Stadt Wels

Mag. Alexander Jöchl
Kunstreferat der Diozäse Linz
 
Dauer der Ausstellung:
4. Februar - 27. Februar 2010
 
 
 
 
Zeichnung Franz Kohler
   
   
   
   
   
 

Franz Kohler  wurde 1937 in Slawonien (Jugoslawien) geboren.
Er besuchte die Meisterschule in Schloß Leesdorf in Baden, lebt und arbeitet seit 1976 als freischaffender Künstler in Gunskirchen bei Wels.
Die Kunsttheorien des 20. Jahrhunderts haben die Entwicklung seines Oeuvres nicht wesentlich beeinflusst, vielmehr hat er im Sinne eines kontinuierlichen Prozesses seine eigene persönliche künstlerische Sprache vorangetrieben. Franz Kohler ist ein universeller Künstler: Zeichnung, Aquarell, Grafik, Malerei, Sgraffito, Mosaik, Glasfenster, Fresko und Secco-Technik sind sein Metier.     *)                   Das Figurative, das Abstrakte und das Gegenstandslose stellen für Kohler gleichberechtigte Optionen dar, seine Bildwerke sind von profunder Symbolik und einer tiefen Religiosität geprägt.

Franz Kohler über seinen Glauben:
„Wenn ich den nicht hätte, ginge ich zugrunde ...“

Gerhard Bruckmüller schreibt über den Künstler:

 „Das Werk entsteht aus der spirituellen und visuellen Betrachtung der Natur und des Menschen.
Nicht um die Imitation von Natur geht es Kohler, sondern um das Bemühen, die Schönheit der eigenen Naturwahrnehmungen mit seinem bildnerischen Selbstverständnis sichtbar zu machen.“

„Mir geht es in meinen Werken um Harmonie und Ästhetik.“  
Franz Kohler

 „Mit seiner großen bildnerischen Erfahrung, seinem unerschöpflichen persönlichen ästhetischen Fundus, seiner künstlerischen Schaffensbegierde  und seinem werkimmanenten Anspruch Künstler zu sein ist Franz Kohler einer der wichtigen Künstlerpersönlichkeiten unserer Zeit.“

Franz Kohler, der Kunstbesessene, der 5000 kunsthistorische Bücher besitzt,  dessen Gesamtwerk bis dato u.a. etwa  9000 autorisierte Kunstwerke, 60 Scrafitti und 30 großformatige Seccomalereien umfasst, dessen sakrale oder profane Kunstwerke im öffentlichen Raum anzutreffen sind, so beispielsweise in 7 Kirchen, 30 Sakralbauten, rund 40 Gemeinden, in mehr als 90 Raikas;
dieser Künstler, der über ein demensprechend umfassendes Wissen, große Erfahrung und handwerkliches Können verfügt, dessen Werke seit 1974 in über 100 Ausstellungen zu sehen waren und in dieser Ausstellung mit Malerei und Grafik vertreten ist, ist der Vater …

… der für seine beiden Töchter auch „Anlassfall“ wird, um ihren eigenen besonderen künstlerischen Weg abzustecken und zu entwickeln, dabei sind interessante Parallelen feststellbar.

   
   
   
 

Klara Kohler, geboren 1980, besuchte die Fachschule für Bildhauerei in Hallstatt, 1999-2005 folgt das Studium der Bildhauerei an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz bei Prof. Mag. Mag. Renate Herter; eingeschoben ein Auslandssemester in Berlin (Kunstuni Weißensee).
Titel ihrer Diplomarbeit: „Das Nicht-Erzählbare“ oder „Die Reise“
Seit 2005 arbeitet Klara Kohler als Assistentin von Prof. Arnulf Rainer in Teneriffa und Enzenkirchen
Nach dem Atelierstipendium Institut Hartheim 2007 erhält sie 2008 das Linz-EXPOrt-Stipendium, 2009 folgen ein Atelierstipendium in Malo/Italien und der Talentförderungspreis für bildende Kunst des Landes OÖ.
Klara Kohler, Mitglied der Galerie Forum Künstlergilde Wels, kann bereits auf viele Ausstellungen / Ausstellungsbeteiligungen seit 2000 verweisen, in Linz, Wels, Gallspach, Weibern, Wallern, Gaspoltshofen, Wien, Torbali/Türkei, Marseille, Berlin, Tokyo.
In der Galerie Forum war die Künstlerin in den letzten Jahren schon mehrmals vertreten, heute mit Zeichnungen und Holzschnitten.

„Holzschnitte benötigen Ausdauer, um entstehen zu können.
Die Bleistiftzeichnungen sind freier.“     Klara Kohler

Ihre künstlerische Palette umfasst auch Fotografie, Film, die Arbeit mit Stein oder Materialien des Alltags.
Inhaltliches Zentrum von Klara Kohlers Arbeit ist der Umgang mit Erinnerung, mit dem Nicht-Festhalten-Können persönlichen Erlebens, das sie mit unterschiedlichen Medien umkreist.
Dabei lässt sie etwa unendlich fortsetzbare Serien entstehen, verleiht dem Augenblick Ewigkeit, oder vermittelt nur den Hauch von etwas, indem sie beispielsweise ihre überdimensionalen „Engelswesen“ mit Asche an die Wand zeichnet.

Ihre Linien entsprechen Spuren der Absichtslosigkeit, die einen Entstehungsprozess auf dem Papier zulassen, die das Angehäufte im Kopf zerlegen, die mitunter an der Oberfläche kratzen, sich überlagern, verdichten, sich verflächigen oder Raum schaffen: wie als  Reaktion auf all das, was mit ihr als Mensch der Fall ist.
„Selbstland“ (Kunstankauf des BMUKK 2008) ist nicht nur Titel einer Fotoarbeit, sondern verweist auch auf einen  ungebrochenen Antrieb ihrer künstlerischen Arbeit, die Beobachtung des Selbst.

„Ein Strich nach dem anderen. / Die Gedankenfülle leert sich. / Nur Zeichnen.“     Klara Kohler

   
 
   
 

Magdalena Kohler, geboren 1982, besuchte die Fachschule für Gold- und Silberschmiede in Steyr und arbeitete anschließend in einer Goldschmiede. Seit 2002 ist Magdalena Kohler freischaffend als Schmuckkünstlerin tätig. Von 2004 bis 2009 studierte sie an der Universität der Künste Berlin.
2007 wurde ihr der Design-Preis Halle  für ihr gemeinsam mit Hanna Wiesener im Design Reaktor Berlin entstandenes Projekt „Trikoton“, das quasi Stimme in Mode übersetzt, verliehen.
Es folgten Präsentationen von Kollektionen der Firma Trikoton in Boston, Berlin und beim Festival Ars Elecronica in Linz.
www.trikoton.com
Anlässlich ihrer Diplomarbeit 2009, „Hommage an eine unbekannte Heimat“, reist Magdalena Kohler zu den Erzählungen ihrer Kindheit, nach Jarmina, um sich ein aktuelles eigenes Bild zu machen. Doch den Geburtsort ihres Vaters im Grenzgebiet von Kroatien und Serbien, von wo die Donauschwaben im 2. Weltkrieg vertrieben worden sind, erkennt sie nicht wieder.
Ihre Erwartungen, die Hoffnung auf ein Heimatgefühl, weichen einem Empfinden von Fremdheit. Doch sie versucht zumindest einige Elemente für sich und ihre künstlerische Arbeit zu retten, wie etwa lineare Strukturen, die in pastellfarbenen Tönen mit Musterrollen an den Außenwänden von Arkadengängen angebracht sind.

„Ich dachte, dass der Ort mir dieses Gefühl von Heimat widerspiegeln würde, stattdessen ist es vielmehr an die Leute gebunden, die mir die Geschichten erzählt haben.“    
„Es ist wichtig, in dieses Gefühl der Sicherheit zurückzukehren.“    Magdalena Kohler

Das Festhalten am Hause der Kindheit speichert auch Erinnerungen an die späten 80er, frühen 90er Jahre, Bilder von Pullovern, die in Gummizughosen stecken, Bundfaltenhosen mit geflochtenen Gürteln, Sakkos mit breiten Schultern, Männerhandtaschen. Mit Hilfe solcher Ansätze entwickelt Magdalena Kohler im Wechselspiel von  Utopie und Nostalgie eine Männerkollektion, bestehend aus 10 Outfits.

                                                
Die pastelltönige Farbauswahl der Strickteile verweist auf die Häuser in Jarmina, im Gegensatz dazu verwendet sie das Grau ihrer Anzüge als Metapher für die heutige Zeit, die von Schnelllebigkeit und Anpassungsfähigkeit geprägt ist

.                                                                                                                       Magdalena Kohler lebt und arbeitet  in Berlin.